AUTOR_INNEN 2015
EMRE AKAL ist freier Autor und lebt im Spannungsfeld
zwischen München und Istanbul. 2012 erhielt er für sein erstes Stück »Die
Schafspelzratten« die Debütförderung der Stadt München. Die Stadt förderte
seine Arbeit 2013 mit einem Arbeitsstipendium und im Jahr 2014 mit einem Recherchestipendium.
Im Jahr 2014 nahm er am Dramenlabor in Zukunft II am Westfälischen Landestheater
teil. Aktuell ist er mit einem Dramatikerstipendium am divercitylab Wien vertreten.
Sein Stück »Ostwind« erhielt 2015 den Tanz- und Theaterpreis der Stadt
Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg.
MAGDALENA
SCHREFEL wurde 1984 in Wien geboren.
Nach der Matura hielt sie sich in Form von Arbeitsaufenthalten längere Zeit in
Vukovar und Göteborg auf, später studierte sie Europäische Ethnologie /
Volkskunde an der Universität Wien. Seit 2011 studiert sie am Deutschen Literaturinstitut
Leipzig.
SANDRA GUGIC wurde 1976
in Wien geboren, schreibt Prosa, Lyrik und Theatertexte. Studierte an der
Universität für Angewandte Kunst Wien Sprachkunst und am Deutschen
Literaturinstitut Leipzig. U. a.: 2010 /11 Staatsstipendium für Literatur des
bm:ukk, 2012 Open Mike Preisträgerin, 2012 Preis der Akademie Graz, 2013
Autorenstipendium der Stadt Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen in
Zeitschriften und Anthologien. Ihr erster Roman »astronauten« erschien im
Frühjahr 2015 bei C.H. Beck.
© Dirk Skiba
DOMINIK BUSCH wurde 1979 in Luzern geboren.
Er studierte Philosophie und Germanistik in Zürich und Berlin. 2013 machte er
den Dr. in Philosophie. 2012 / 13 nahm er am Dramenprozessor am Theater Winkelwiese
teil. 2014 / 15 hospitierte und assistierte er an der ZHdK Zürich, am Theater
Neumarkt Zürich und am Thalia Theater Hamburg. 2014 / 15 läuft sein Stück
»Draußen die Stadt« im Südpol Luzern und im Schlachthaus Bern, 2016 in der
Winkelwiese Zürich. In der Spielzeit 2015 / 16 wird er Hausautor am Luzerner Theater sein.
ANNA GSCHNITZER wurde 1986 in Innsbruck
geboren und ist in Südtirol aufgewachsen, lebt heute in Wien. Sie studierte an
der Universität Wien Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Sprachkunst. Sie
schreibt vor allem Theatertexte und entwickelt Konzepte mit tk-bureau und
studio furio. Zuletzt im März 2015 »Modellsimulation mit Pfau« (UA) am Theater
Rampe (Stuttgart), und »Repeater rptr« im
Mai 2015 am Pathos München. 2014 erhielt Sie das Wiener Dramatik Stipendium, das Stipendium der LiterarMechana,
sowie 2015 ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude.
© Alina Reisenthel
© Alina Reisenthel
Ausgewählte Stücke 2015
EMRE AKAL: »ALMANCI /
DOYÇLÄNDER«
»Migration
du bist im ernst ganz ehrlich eine kleine hinterfotzige Schlampe«
Vielleicht sollte man einfach mal weg von hier. Zurück in
die Heimat. Da, wo man endlich mal Position beziehen kann. All das sein, was
man in Österreich nie sein konnte. Aber was bedeutet Heimat? Käsekrainer und
Çay? Ist Heimat einfach eine Utopie, die wir aus Kindheitserinnerungen zusammenstückeln?
Vielleicht liegt die Utopie gerade jetzt im Gezipark, unter dem Sternenhimmel, wo
wir zu Tausenden zusammenkommen und den Beginn einer neuen Zeitrechnung feiern.
MAGDALENA SCHREFEL: »EIGENKÖRPERMASSNAHMEN«
EIGENKÖRPERMASSNAHMEN, untertitelt die Autorin, ist ein Stück für Puppen,
Mädchen und SpielerInnen. Es erzählt in dichter, poetisch aufgeladener Sprache von
drei Frauenkonstellationen. Die beiden uralten Schwestern Gundel und Fuzzi quälen
sich gegenseitig in endlosen Kinderspielen. Djana stellt mit ihrer jüngeren
Tochter Gina wieder und wieder die Trennung vom Vater nach, während die ältere
Tochter Zabina mit ihrer Freundin Bine durch die Stadt streunt und schürft. Auf
ihrer Suche nach Identität und Heimat ringen sie alle um die Deutungshoheit von
eigenen und fremden Erinnerungen, aber auch um das Erzählen des Textes auf der
Bühne.
SANDRA GUGIC: »DIE
ORDNUNG DER DINGE«
»Zeig
mir wie du wohnst und ich sag dir wer du bist.«
Der Text untersucht Strukturen der virtuellen und
analogen Lebensräume unterschiedlichster Figuren und ihre Beziehung zu Dingen,
die ihnen (zu) wichtig sind. Sandra Gugic übernimmt diese Thematik mit genauer
und pointierter Schilderung von menschlichem Verhalten in die Textstruktur und
macht die lebendige Ansammlung verschiedener Textsorten zum dramaturgischen Prinzip.
»Die Ordnung der Dinge« liefert vielseitige Antworten auf die Frage, inwiefern Besitz
und Konsumverhalten den sozialen Alltag bestimmen.
DOMINIK BUSCH: »DRAUSSEN
IM WATT LEG ICH DICH HIN«
»Weißt
du, wie du Gott zum Lachen bringen kannst: Erzähle ihm deine Pläne!«
Blaise
Pascal
Der Chefarzt Max und der Umweltaktivist Tom wissen nur zu
gut, was es bedeutet, sich für andere einzusetzen. Beide kämpfen sie bis zum
Ende und sind sogar bereit, sich selbst zu opfern, doch die erkrankte Anna hat
ihre eigenen Pläne. Im Watt kreuzen sich dann ihre Wege, wodurch ihr ‚Sein‘ neu
definiert wird. Auf ungezwungen klare, direkte Weise werden intime Einblicke in
das Leben
dieser Mitmenschen gewährt, die sich für andere
einsetzen, damit zu scheitern drohen, am Ende aber ihr Ziel erreichen wie es
besser nicht hätte kommen können. Obwohl ...
ANNA GSCHNITZER: »MALK«
MALK ist
wie ein Road-Trip durch eine brüchige, kaputte Identitätslandschaft und durch
verschiedene, sich kontrastierende Situationen wie die große Liebesgeschichte
zwischen Hulk und Madonna und die Show, auf der sie sich befinden. Als
popkulturelle Metaphern einer psychischen Erkrankung bleiben die beiden aber
stets Teil der manischen Sprachlandschaft, die dieses Stück auszeichnet. MALK
ist ein Text der wächst, mäandert, mutiert. Ein Text, der seine Figuren wie Luftballons
aufbläst, nur um sie im nächsten Moment wieder platzen zu lassen.
Die Dramaturg_innen:
EVA BÖHMER, geb. 1980 in Kleve, studierte Theaterwissenschaft, Soziologie und Literaturwissenschaft in Bochum. Seit 2006 Zusammenarbeit mit Hofmann&Lindolm, 2007 Projektleitung beim Theater Festival Impulse, 2008/2009 Produktionsleitung und Dramaturgie am LOFFT.Leipzig, 2009-2011 war sie Dramaturgin bei der Ruhrtriennale, seit 2012/2013 Dramaturgin am Theater Basel. 2013 initiierte und kuratierte sie gemeinsam mit Bea Kiesslinger das Tanzfestival TANZLOKAL in Stuttgart. Seit 2014 zudem Dramaturgin für freie Produktionen in Deutschland, Schweiz und Österreich
ALEXANDER ELSNER studierte Soziologie und Theaterwissenschaft in Leipzig. Während des Studiums war er als Hilfskraft bei Prof. Patrick Primavesi tätig und ab 2009 als Dramaturgieassistent am Schauspiel Chemnitz engagiert. Daneben arbeitete er auch an eigenen Projekten, etwa 2011 an „noise.dancing in the streets“. Seit 2013 arbeitet er als Dramaturg am Schauspiel Leipzig, wo er unter anderem für den Aufbau des Residenzprogramms und die Arbeit mit jungen AutorInnen zuständig ist.
KONSTANTIN KÜSPERT studierte Germanistik in Regensburg und Wien sowie Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Als Dramatiker war er zu zahlreichen Festivals eingeladen, 2013 auch zur Kaltstart-Autorenlounge. Seine Stücke waren und sind u. a. am Theater und Orchester Heidelberg, am Theater Regensburg, am Burgtheater Wien und am Züricher Schauspielhaus zu sehen. Zudem ist er als Dramaturg tätig, von 2013 bis 2015 im Festengagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
LEA GERSCHWITZ (*1985) studierte Geschichte und deutsche Literatur in Berlin sowie Dramaturgie an der Hessischen Theaterakademie und in Stockholm. Sie assistierte und hospitierte am Theater an der Parkaue in Berlin, an der Oper und am Schauspiel Frankfurt. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist sie am Nationaltheater Mannheim engagiert, wo sie als Produktionsdramaturgin u. a. die Uraufführungen Hurenkinder Schusterjungen von Marianna Salzmann (eingeladen zum Festival Radikal jung 2014), Farbenblinde Arbeit von Dietmar Dath, Santa Monica von Akın E. Şipal und die deutsche Erstaufführung von Philipp Löhles Wir sind keine Barbaren! betreute.
ANNE RIETSCHEL (*1986) studierte zuerst Skandinavistik und Deutsche Literatur in Berlin und Kopenhagen, dann Dramaturgie in Hamburg. 2011 übernahm sie gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen die Leitung der Autorenlounge und richtete das Format neu aus. Diese Arbeit setzte sie im darauffolgenden Jahr mit Berit Paschen fort. Seit der Spielzeit 2012/13 ist sie in der Dramaturgie am Thalia Theater Hamburg tätig und übernahm schnell eigene Produktionsdramaturgien. Dabei arbeitete sie mit den RegisseurInnen Anton Kurt Krause, Helge Schmidt, Jan Gehler, Christopher Rüping und Friederike Harmstorf zusammen. Eben dort war sie auch Mitinitiatorin der Theaterserie „Rennbahn der Leidenschaft“.
EMRE AKAL: »ALMANCI /
DOYÇLÄNDER«
»Migration
du bist im ernst ganz ehrlich eine kleine hinterfotzige Schlampe«
Vielleicht sollte man einfach mal weg von hier. Zurück in
die Heimat. Da, wo man endlich mal Position beziehen kann. All das sein, was
man in Österreich nie sein konnte. Aber was bedeutet Heimat? Käsekrainer und
Çay? Ist Heimat einfach eine Utopie, die wir aus Kindheitserinnerungen zusammenstückeln?
Vielleicht liegt die Utopie gerade jetzt im Gezipark, unter dem Sternenhimmel, wo
wir zu Tausenden zusammenkommen und den Beginn einer neuen Zeitrechnung feiern.
MAGDALENA SCHREFEL: »EIGENKÖRPERMASSNAHMEN«
EIGENKÖRPERMASSNAHMEN, untertitelt die Autorin, ist ein Stück für Puppen,
Mädchen und SpielerInnen. Es erzählt in dichter, poetisch aufgeladener Sprache von
drei Frauenkonstellationen. Die beiden uralten Schwestern Gundel und Fuzzi quälen
sich gegenseitig in endlosen Kinderspielen. Djana stellt mit ihrer jüngeren
Tochter Gina wieder und wieder die Trennung vom Vater nach, während die ältere
Tochter Zabina mit ihrer Freundin Bine durch die Stadt streunt und schürft. Auf
ihrer Suche nach Identität und Heimat ringen sie alle um die Deutungshoheit von
eigenen und fremden Erinnerungen, aber auch um das Erzählen des Textes auf der
Bühne.
SANDRA GUGIC: »DIE
ORDNUNG DER DINGE«
»Zeig
mir wie du wohnst und ich sag dir wer du bist.«
Der Text untersucht Strukturen der virtuellen und
analogen Lebensräume unterschiedlichster Figuren und ihre Beziehung zu Dingen,
die ihnen (zu) wichtig sind. Sandra Gugic übernimmt diese Thematik mit genauer
und pointierter Schilderung von menschlichem Verhalten in die Textstruktur und
macht die lebendige Ansammlung verschiedener Textsorten zum dramaturgischen Prinzip.
»Die Ordnung der Dinge« liefert vielseitige Antworten auf die Frage, inwiefern Besitz
und Konsumverhalten den sozialen Alltag bestimmen.
DOMINIK BUSCH: »DRAUSSEN
IM WATT LEG ICH DICH HIN«
»Weißt
du, wie du Gott zum Lachen bringen kannst: Erzähle ihm deine Pläne!«
Blaise
Pascal
Der Chefarzt Max und der Umweltaktivist Tom wissen nur zu
gut, was es bedeutet, sich für andere einzusetzen. Beide kämpfen sie bis zum
Ende und sind sogar bereit, sich selbst zu opfern, doch die erkrankte Anna hat
ihre eigenen Pläne. Im Watt kreuzen sich dann ihre Wege, wodurch ihr ‚Sein‘ neu
definiert wird. Auf ungezwungen klare, direkte Weise werden intime Einblicke in
das Leben
dieser Mitmenschen gewährt, die sich für andere
einsetzen, damit zu scheitern drohen, am Ende aber ihr Ziel erreichen wie es
besser nicht hätte kommen können. Obwohl ...
ANNA GSCHNITZER: »MALK«
MALK ist
wie ein Road-Trip durch eine brüchige, kaputte Identitätslandschaft und durch
verschiedene, sich kontrastierende Situationen wie die große Liebesgeschichte
zwischen Hulk und Madonna und die Show, auf der sie sich befinden. Als
popkulturelle Metaphern einer psychischen Erkrankung bleiben die beiden aber
stets Teil der manischen Sprachlandschaft, die dieses Stück auszeichnet. MALK
ist ein Text der wächst, mäandert, mutiert. Ein Text, der seine Figuren wie Luftballons
aufbläst, nur um sie im nächsten Moment wieder platzen zu lassen.
Die Dramaturg_innen:
EVA BÖHMER, geb. 1980 in Kleve, studierte Theaterwissenschaft, Soziologie und Literaturwissenschaft in Bochum. Seit 2006 Zusammenarbeit mit Hofmann&Lindolm, 2007 Projektleitung beim Theater Festival Impulse, 2008/2009 Produktionsleitung und Dramaturgie am LOFFT.Leipzig, 2009-2011 war sie Dramaturgin bei der Ruhrtriennale, seit 2012/2013 Dramaturgin am Theater Basel. 2013 initiierte und kuratierte sie gemeinsam mit Bea Kiesslinger das Tanzfestival TANZLOKAL in Stuttgart. Seit 2014 zudem Dramaturgin für freie Produktionen in Deutschland, Schweiz und Österreich
ALEXANDER ELSNER studierte Soziologie und Theaterwissenschaft in Leipzig. Während des Studiums war er als Hilfskraft bei Prof. Patrick Primavesi tätig und ab 2009 als Dramaturgieassistent am Schauspiel Chemnitz engagiert. Daneben arbeitete er auch an eigenen Projekten, etwa 2011 an „noise.dancing in the streets“. Seit 2013 arbeitet er als Dramaturg am Schauspiel Leipzig, wo er unter anderem für den Aufbau des Residenzprogramms und die Arbeit mit jungen AutorInnen zuständig ist.
KONSTANTIN KÜSPERT studierte Germanistik in Regensburg und Wien sowie Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Als Dramatiker war er zu zahlreichen Festivals eingeladen, 2013 auch zur Kaltstart-Autorenlounge. Seine Stücke waren und sind u. a. am Theater und Orchester Heidelberg, am Theater Regensburg, am Burgtheater Wien und am Züricher Schauspielhaus zu sehen. Zudem ist er als Dramaturg tätig, von 2013 bis 2015 im Festengagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
ANNE RIETSCHEL (*1986) studierte zuerst Skandinavistik und Deutsche Literatur in Berlin und Kopenhagen, dann Dramaturgie in Hamburg. 2011 übernahm sie gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen die Leitung der Autorenlounge und richtete das Format neu aus. Diese Arbeit setzte sie im darauffolgenden Jahr mit Berit Paschen fort. Seit der Spielzeit 2012/13 ist sie in der Dramaturgie am Thalia Theater Hamburg tätig und übernahm schnell eigene Produktionsdramaturgien. Dabei arbeitete sie mit den RegisseurInnen Anton Kurt Krause, Helge Schmidt, Jan Gehler, Christopher Rüping und Friederike Harmstorf zusammen. Eben dort war sie auch Mitinitiatorin der Theaterserie „Rennbahn der Leidenschaft“.
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