Dienstag, 18. Juni 2013

lieber robert

ich bin die nächsten tage in hamburg und habe deswegen immer noch keine zeit gehabt, dir einen ersten  text zu schicken. ich denke, das ist kein problem, oder?
ich könnte mir aber vorstellen, dass das hier der text sein könnte: ein brief von mir an dich, den du auf der bühne sprichst. du müsstest dann nicht so tun, als würdest du das alles wirklich selber  denken, sondern hättest kopf und körper frei, dich zu dem, was du sprichst, zu verhalten. du brauchst mir also auf diesen post nicht zu antworten, sondern  du kannst ihn einfach direkt auswendig lernen, damit auf die bühne gehen und dann live darauf antworten. du könntest mir durch die art, wie du diese ersten vier fünf sätze sprichst, mitteilen, warum den den mond interessant findest. was dich daran interessiert und vor allem was man darüber auf einer bühne sagen könnte. ich habe das nämlich das letzte mal immer noch nicht ganz verstanden, ich bin mir deswegen nicht sicher ob das stück das wir vielleicht 2014 zusammen machen, wirklich vom mond handeln kann (du hast so etwas gesagt wie: die tatsache dass er kein eigenes licht produziert, sondern nur spiegelt, findest du faszinierend) oder eher von dem versuch, dich zu erreichen. das ist nämlich ziemlich schwer. und ich versuche jetzt eine arbeitsweise zu finden, in der die tatsache, dass der schauspieler nie zurückschreibt, normal wird. das fällt mir leichter, wenn auch andere mitlesen, deswegen schreibe ich dir erst mal auf diesem blog, der zu dem festival in hamburg gehört, wo ich die nächsten drei tage sein werde. ich versuche, bevor ich was über den mond oder über die natur schreibe, erst mal die verhältnisse abzustecken, in denen wir uns bewegen. damit du sie dann gut sichtbar machen kann, während du den text sprichst. real auf der bühne sind bis jetzt wahrscheinlich fünf minuten vergangen, ich melde mich wieder, wenn ich in hamburg bin.
J.S.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen